Die Bezeichnung Bernstein ist eigentlich nicht ganz richtig, denn beim Bernstein handelt es sich nicht um einen gewöhnlichen Stein sondern um versteinertes, fossiles Harz. Das Harz stammt höchstwahrscheinlich von Kiefern oder verwandten Nadelbäumen, da diese auch noch heutzutage große Mengen Harz produzieren. Manchmal werden auch Kiefernadeln als Einschlüsse gefunden, doch sie sind alleine auf Grund Ihrer Größe recht selten.
Der Bernstein ist organischen Ursprungs und besteht zum größten Teil aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff, seine chemische Zusammensetzung lautet C10H16O+(H2S). Auf Grund seiner geringen Ritzhärte von nur 2 - 2,5 und einer Dichte von 1,05 - 1,09 g/cm³ gehört Bernstein zu den weichsten und leichtesten Materialien in der Schmuckindustrie. Die Atome im Bernstein bilden keine geordneten Strukturen, sondern ein unregelmäßiges Muster, er gehört damit zur Gruppe amorpher Feststoffe. Ein Bernstein bricht muschelig, teils spröde und gleicht dabei dem runden Abdruck einer Muschel, ähnlich wie Quarz oder Glas.
Den Naturbernstein gibt es in vielen unterschiedlichen Farben. Die häufigsten Farbtöne sind honiggelb, rot bis braun. Seltener findet man Bernstein in weiß, blau und schwarz. Seine Transparenz reicht von undurchsichtig bis glasklar und es wurden früher sogar Brillengläser aus Bernstein gefertigt. Bernstein ist stoßempfindlich und auf Grund seiner relativ weichen Oberfläche, ziemlich empfindlich gegen mechanischen Abrieb.
UV-Strahlung macht den Bernstein spröde, Sauerstoff und Trockenheit beschleunigen erheblich die Verwitterung. Ab dem Moment der Bernstein-Förderung beginnt auch langsam der Bernstein-Zerfall. Um diesen aufzuhalten werden besonders wertvolle Bernsteine und Bernsteininklusen in flüssiges Kunstharz getaucht. Lagern Sie Ihren Bernstein am besten in dunklen, feuchten und Luftdichten Boxen dann haben Sie lange was davon.