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Immer wieder kommt es auf der Insel Usedom und westlich davon bis Schleswig-Holstein, zu verhängnisvollen Verwechslungen Bernsteins mit Phosphor. Abgesehen davon, dass in der Ostsee, während und nach dem zweiten Weltkrieg, mehrere hundert Tonnen Munition versenkt wurden, gelangten auch bei Fliegerangriffen auf Usedom und Peenemünde große Mengen des gefährlichen Kampfstoffes in die Ostsee.

Ähnlich wie Bernstein werden auch kleine Phosphorklumpen an den Strand gespült. Unerfahrene Bernsteinsammler haben kaum eine Chance, Phosphor direkt als solchen zu erkennen, da dieser einem weißen und honiggelben Rohrbernstein sehr ähnlich sieht. Auf Grund seiner Dichte von 1,82 ist weißer Phosphor etwa 60 % schwerer als Bernstein. Das klingt erst mal nach viel, im direkten Vergleich mit anderen Steinen ist er jedoch immer noch ein Leichtgewicht. Da die meisten, gefundenen Steine recht klein sind und man nur selten einen direkten Vergleich mit einem echten Bernstein hat, kann man auch die Gewichtsdifferenz kaum wahrnehmen.

Warum ist Phosphor so gefährlich?

Phosphor entzündet sich selbst allein durch den Kontakt mit Sauerstoff, der neben dem Stickstoff rund 21 % unserer Luft ausmacht. Mit 1.300°C wird brennender Phosphor extrem heiß und brennt sich in Sekunden durch Kleidung, Haut, Fleisch und Knochen. Auch der, bei der Verbrennung, entstehende, weiße Rauch ist schädlich. Eine Phosphorflamme kann mit Wasser gelöscht werden, sobald dieser jedoch wieder trocknet entzündet er sich erneut. Wenn die Umstände es erlauben sollte Phosphor am besten mit Sand gelöscht werden.

Wie kann ich mich vor Unfällen mit Phosphor schützen?

Eine Blechdose verhindert den direkten Kontakt mit Ihrer Kleidung bzw. Ihrem Körper. Lagern Sie deshalb Ihre Fundstücke immer zuerst in solchen Dosen. Auch wenn Ihre Fundstücke bereits getrocknet sind und sich auch nichts davon entzündet hat, sollten Sie vorsichtig mit Ihren Fundstücken umgehen. Fragen Sie am besten jemanden, der sich mit Bernstein gut auskennt z.B. einen Bernsteinhändler.