Man muss ehrlicherweise zugeben, dass der Begriff „Bastard“ als Bezeichnung für eine Bernsteinart nach meinem Empfinden nicht so wirklich glücklich gewählt ist. Wenn ich vor Kindern, die verschiedenen Bernsteinarten erkläre spreche ich daher immer vom Trüben Bernstein, Opaken Bernstein und nie vom Bastard.
Obwohl ich persönlich Klaren Bernstein dem Bastard vorziehe, erzielt Opaker Bernstein wie Butterscotch teils höhere Preise, obwohl er zu den häufigsten unter den Trüben Bernsteinen zähl. Die starke Eintrübung entsteht durch mikroskopisch kleine Bläschen, die in einer enormen Anzahl in einer wolkigen Anordnung im Bernstein gefangen sind. Die Herkunft bzw. Entstehung dieser Bläschen ist noch nicht endgültig geklärt.
Meistens verfügt der Bastard Bernstein über eine Verwitterungskruste, die nur selten dessen Farbton direkt zu erkennen gibt. Erst nach dem Schleifen und Polieren erscheint dieser in voller Pracht. Bastard ist als Schmuckstein sehr beliebt. Er schaut nicht nur toll aus, sondern verfügt auch über eine höhere Stabilität. Im Gegensatz zum Klaren Bernstein ist er weniger brüchig, er verfügt auch über weitaus weniger Einschlüsse. Aus diesem Grund wird er manchmal unter Hitze- und Druckeinfluss geklärt.
Wie von Zauberhand werden dabei die Bläschen aus dem Bernstein rausgepresst und übrig bleibt ein absolut klarer Stein. Leider verliert er bei dieser Behandlung die meiste Bernsteinsäure und seinen harztypischen Duft.
