Als Eridanos (lat. Eridanus) wird ein Fluss bezeichnet, was in der griechischen Mythologie als Quelle des Bernsteins beschrieben wird, geografisch jedoch bisher nicht genauer bestimmt werden konnte. Einige sehen „Blaue Erde“ als dessen Mündung und als klaren Beweis seiner Existenz. Es ist sehr wahrscheinlich, dass es in Fennoskandien große Flüsse gab. Vielleicht gab es dort tatsächlich auch den Eridanos, der in seinem Flussbett Unmengen an Bernstein transportierte. Auch wenn es so war, kann ich es mir kaum vorstellen, dass dies bereits die Altgriechen gewusst haben könnten, obwohl ich sehr beeindruck von ihrem damaligen Wissenstand bin.
Der Eridanos müsste in meinen Augen näher an Griechenland gelegen haben. Ich persönlich halte dafür Flüsse wie die Donau oder den Dnepr und ihre Zuflüsse, auch wenn beide keinen Bernstein mehr führen, für wahrscheinlicher. Ich glaube nicht, dass es sich auch beim Phaethon-Mythos in Ovids „Metamorphosen“ um Baltischen Bernstein gehandelt haben muss. Der rumänische Bernstein, der als „Rumänit“ bezeichnet wird und geografisch sehr nah an Griechenland liegt, passt eigentlich zum Mythos besser. Auch gibt es dort Flüsse wie die Buzău, die durchaus auch Bernstein geführt haben.